4.Kunstausstellung im Outelier in Polle war sehr erfolgreich
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Erwartungen des Vorjahres übertroffen
Polle: Was in den vergangenen Jahren erarbeitet, intensiv betreut und dazu konsequent verfolgt wurde – konnte sich am 13./ 14. Juni, dem Eröffnungswochenende in Polle, als 4. Kunstausstellung,
erfolgreich präsentieren. Das Ambiente einer ehemalige Gärtnerei am Karweg gelegen und über die Bergstraße im Ort erreichbar, war wieder einmal der ideale Ausstellungsort für eine besondere
Kunstausstellung, die unter dem vielversprechenden Motto „Kunst, Kräuter & Köstliches“ mit Flyern und von Plakaten warb und in lokaler Presse angekündigt wurde.
Auf dem terrassierten Gelände sowie in den ehemaligen Gewächshäusern präsentierten verschiedene Künstler Ihre Kunstwerke und Ausstellungsstücke. Ein Rundweg führte zu den Ausstellungsterrassen
vorbei an gepflegten Kräuterbeeten zu den verschiedenen Gewächshäuern, die hier als Ausstellungort stielvoll und zugleich ganz pragmatisch genutzt wurden. Ruheplätze luden zum Verweilen ein und die moderaten Witterungsverhältnisse erwiesen sich an beiden Tagen als angenehm für alle Teilnehmer und Besucher.
Ein kurzer sowie heftiger Regengruß am Samstag war dann auch nur eine Erfrischung zum richtigen Zeitpunkt. Das Spektrum der Künstler war erfreulich groß, konzeptionell breit angelegt
und der Flyer versprach ein interessantes Ausstellungsprogramm, das an beiden Tagen dann auch zahlreiche Besucher in ihren Bann zogen.
Porzellanmalerei erwartete den Besucher im Eingangsbereich und großformatige sowie abstrakte Bildkompositionen flankierten farbig den Rundweg. Die Gebrüder Michael und Bo Witzig präsentierten
hier zusammen ihre unterschiedlichen Kunstwerke und Auffassung an verschiedenen Standorten.
Mit Plastiken und Aktionskunst war hier Claus Caninenberg vertreten und lud zum aktiven Mitgestalten ein. Sein Maschinenmensch war einfach nicht zu übersehen. Filigrane Schmiedearbeiten für den Garten
wurden von Kiki Sting präsentiert und waren der Hingucker. Auch der Stein- und Holzbildhauer Heinz Griese präsentierte hier seine Kunstwerke. Der Bildhauer und Keramiker Jan Ehlers aus Hajen, durch
seinen Schwimmer im Rasen bereits bekannt, war ebenfalls vertreten.
Frank Wollgien überraschte mit seiner Stuhlinstallation. Ein Stuhlleben endete hier praktisch und wurde nach rein künstlerischen Gesichtspunkten auf der Terrasse ausgebreitet.
Ein Highlight und ein stark frequentierter Anziehungspunkt, waren die verschiedenen und zum Teil originelle Sorten an Topfkräuter, welche von Bewohnern aus dem Haus Eckberg sowie von mehreren
ehrenamtlichen Helfern betreut und verkauft wurden. Patchworks arbeiten gab es bei Pauline Hitz in einem kleinen Gewächshaus zu sehen. Mit Kleinkunst und Schmuck war Irene Nissen aus dem
Ort vertreten und rundete ihre Ausstellung im „Kaffeehaus“ mit einem Angebot für Kinder ab.
Das eigentliche Ausstellungshaus bot dann schließlich ein Kaleidoskop der verschiedenen Möglichkeiten an Kunstwerken. Dr. Ingo Reiß und Wolfgang Wagner zeigten mehrere großformatige und ausgefallene
Naturimpressionen auf Fotoleinwand. Konrad Heidrich ließ sich von ganz ungewöhnlichen Lokalitäten auf seinen verschiedenen Reisen inspirieren - Schrottplätze auf den dehnen ein Autoleben schließlich endet.
So dann auch seine ausgefallenen fotografischen Arbeiten. Verfremdete Fotos waren von Corinna Weiss zu sehen. Großformatige und ausdruckstarke Malerei von Angela Skorka setzten im
Ausstellungsraum starke farbige Akzente. Filigrane Goldschmiedearbeiten präsentierte Ralf Richter in den Vitrinen und lies dadurch so manches Frauenherz höher schlagen. Originelle Wildholzmöbel
sowie Holzkompositionen für den praktischen Gebrauch aus der Fertigung von Stefan Diekmann waren hier ebenfalls zu sehen.
Ergänzt wurde diese von Holzskulpturen von Nicole Seifert. Alles war eingetaucht in die reizvollen Lichtverhältnisse und dem Charme eines alten Gewächshauses.
Der sehr gut besuchte ökumenische Gottesdienst brachte einen weiteren Höhepunkt – die Arbeit an dem Gedenkstein „Caritas“ durch Christian von Dallwitz, dem ausstellenden Künstler. Die Besucher
konnten die Fertigstellung während des Gottesdienstes verfolgen.
Pastor Jens-Uwe Frölich und Pater Clemens-Maria vom Deutschen Orden, gingen in ihren Predigten auf die Bedeutung sowie die Tradition des Wortes ein. Beide machten deutlich, dass Caritas - die Nächstenliebe, Wohltätigkeit und Hochachtung auch in der heutigen Gesellschaft einen hohen persönlichen Stellenwert hat und nach dem christlichen Verständnis gelebt werden muss. Der Posaunenchor, unter der bewährten Leitung von Hans-Werner Grote, sorgte für musikalische Einstimmung und die weitere Umrahmung des ökumenischen Festgottesdienstes im Outelier.
Bei den Arbeitsabläufen und Ausgabe an der Kaffe- und Kuchentafel waren Bewohner aus dem Haus Eckberg aktiv eingebunden. Alles war gut abgestimmt, auf kurzen Wegen erreichbar und wurde von
den Betreuern flankiert. Auch sonst mischten sie sich gern unter die Besucher, nahmen an den Veranstaltungen teil und hatten dann auch ihren angestammten Platz.
Beate Reichmann-Melzer bat Besucher der Ausstellung um „Gäste-Gedanken“ für ihre Installation.
Kulinarisches vom Grill oder aber Lachs aus der Feuerschale wurde von Dirk Freimann aus Polle angeboten, der Besucher konnte nach seinem Rundgang „Köstliches“ für den Gaumen auswählen.
Was hier nur punktuell beschrieben werden konnte, lässt sich durch die persönlichen Kontakte, den Gesprächen und verschiedenen Rückmeldungen wie folgt wiedergeben: Das Outelier wird als eine
gepflegte Anlage in seiner Folgenutzung mit einer besonderen Lage und Stimmung wahrgenommen, an dem Kunst und Natur harmonisch aufeinander treffen. An beiden Ausstellungstagen wurden rund 850 Besucher registriert - eine stattliche Zahl, die für sich spricht.
Das Outelier ist während der Dauerausstellung vom Juni bis September an Sonntagen von 14 – 18 Uhr, am Montag und Mittwoch von 10 – 12 und 14 – 16 Uhr, am Dienstag und Donnerstag von 10 – 12 Uhr für den Besucher geöffnet. Eine Vereinbarung ist ebenfalls möglich.
Interessenten melden sich ggf. bei Conni Wollgien direkt im Outelier oder nehmen bitte unter 05535 – 911206 Kontakt mit Haus Eckberg auf.
In seiner Konzeption ist das Haus eine Suchthilfe-Einrichtung und fungiert hier als Projektträger. Das Gebäude liegt am Birkenberg, Nähe zum Waldrand, war einst eine Jugendherberge, ist aber seit
1999 als soziotherapeutisch geprägte Suchthilfe-Einrichtung in der Trägerschaft der Ordenswerke des Deutschen Orden.
Während der Öffnungszeiten können übrigens noch Topfkräuter, die nach Bio-Richtlinien gezogen wurden, erworben werden. Das Outelier ist auf den ausgeschilderten Wanderwegen gut erreichbar und ideal als Ausgangspunkt für eine kleine Rundwanderung in die Kulturlandschaft.
Ein Fotoworkshop ist für den 16. August und ein Kräuterkurs für den 12. September vorgesehen.
Pressemitteilungen werden dazu erscheinen.
Text und Fotos : Wolfgang Wagner, Holzminden